MB-Mutationen: BEV, Luxury, Niederlassungen und Taxi

Donnerstag, 21. März 2024, 13:24 Uhr
Ola Källenius (54) wirkt seit 2019 als CEO der Mercedes-Benz Group AG. „Electric Only“ lautete seine markante Verheißung 2030. Das wertschöpfende Wachstum hin zur „Luxus Strategy“ als weitere Pkw-Konzernausrichtung soll die 2. MB-Säule bilden. Vertriebsvorständin Britta Seeger, deren Vertrag eben verlängert wurde, ist der Auffassung, dass Luxus für sich steht und nicht ständig betont werden müsse. Dennoch müssen die Manager aller Couleur bei jeglichem Auftritt ? von oben verordnet ? das Wort Luxus subtil unters „Volk“ streuen. Das mag für den größten MB-Markt in China anders als für den Deutschlandmarkt gesehen werden. Nachdem der durchschnittliche „Daimler“ 2019 noch 52.000 ? kostete und heute bei 72.000 ? steht, sollte man für den deutschen Markt nicht meinen, dass jeder „Flottenkunde“ die überteuerte Luxury-Strategie und die einseitige E-Autofestlegung mitträgt. Da wechseln einige die Marke! MB-Verkäufer an der Front berichten das. Dafür sind aber die „coolen Manager“ in der Schwabenmetropole zu weit weg von der Alltagsrealität. Inzwischen muss Källenius ohnehin zurückrudern und einräumen, dass seine ursprüngliche E-Strategie zu optimistisch war und es den Verbrenner noch länger als 2030 bei MB geben wird. Man umschreibt diese erforderlichen Marktwandlung nun als „taktische Flexibilität“.
Källenius setzt wie damals Jürgen Schrempp auf Marge, sichtbar ausgedrückt u.a. als Shareholder Value. Damit verabschiedet man sich 2025/2026 beispielsweise von der A- und B-Klasse. Die Kleinwagen werfen zu wenig Deckungsbeitrag ab. Was hat man aber beispielsweise bei der A-Klasse seit 1997 bis zur heutigen vierten Generation an Kundenstamm aufgebaut? Die A-Klasse war und ist ein begehrtes Einstiegsmodell und war bei der Einführung 1997 der Vorreiter bei den Mini-Vans.

Da wird MB-Managerin Katrin Adt hochgehoben, wie sie Smart elegant in einer Partnerschaft beim chinesischen Hersteller Geely unterbrachte. Schade, dass man es seit der smart-Gründung 1998 in Hambach über 20 Jahren nicht geschafft hat, aus smart einen wirtschaftlichen Erfolg zu generieren.
Das Einstiegsmodell bei der A-Klasse geht bei 28.000 ? los. Aufgemöbelt ist man da rasch bei 38.000 ?. Nun gibt man mit der A-Klasse das beste und vielseitigste Auto im Segment auf. Ein Fahrzeug mit derart hoher Kundenakzeptanz. Die Damen und Herren im Top-Management leben von der trügerischen Hoffnung, dass dieses Klientel von sich aus im höheren MB-Segment heimisch werden wird. Es wird also künftig keinen Daimler mehr unter 40.000 ? geben. So soll die schwäbisch automobile Einstiegslatte der Zukunft aussehen!

Die Themen:
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  • Fachkräftemangel - Katalog der guten Dinge!


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